Die Angst vor einem Staatskollaps führt zu Diskussionen über Abwehrmaßnahmen, Deutschland will bei Staatskollaps beistehen, die Weltbank ist für eine Stützungsaktion in Osteuropa
Wien/London - Deutschlands Finanzminister Peer Steinbrück plädiert für Hilfen der reicheren Länder an jene mit Zahlungsschwierigkeiten. Deutschland werde sich "handlungsfähig zeigen", so der Berliner Ressortchef. Die Ratingagentur Moody's hält dagegen Stützungen via EU oder andere internationale Organisationen für wahrscheinlicher.
Hintergrund der Debatte sind die explodierenden Zinsen von Staaten mit niedrigerer Kreditwürdigkeit wie Irland, Griechenland oder Portugal. Auch in Österreich ist die Verzinsung von Staatsanleihen im Vergleich zu Deutschland auf einen Rekordwert gestiegen. Die von Österreich befürworteten Hilfen für den Osten finden zusehends Anhänger. Nach der Osteuropabank (EBRD) hat sich nun auch Weltbank-Chef Robert Zoellick für eine Stabilisierung der Region ausgesprochen. Die Weltbank habe versucht, gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und anderen Institutionen den betroffenen Staaten zu helfen, sagte Zoellick der Financial Times. Allerdings sei mehr Unterstützung aus Brüssel notwendig. Er sprach von einer "Tragödie", wenn es 20 Jahre nach der Wiedervereinigung zu einer Spaltung kommen sollte.